Neues Einsatzleitfahrzeug im Praxistest mit Roboter und Drohne

Im Rahmen der Großübung am Donnerstag, dem 30. Oktober 2025, auf dem Gelände der Energie AG Umweltservice in Wels wurde auch das neue Einsatzleitfahrzeug (ELF) der Freiwilligen Feuerwehr Wels erstmals in einem realen Einsatzszenario beübt. Gemeinsam mit einem Roboterhund der FH Wels und einer Drohne wurde ein komplexes Gefahrstoffszenario nachgestellt, um die Schnittstellen zwischen den Systemen zu testen und die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Technik zu optimieren.

Der mobile Roboter der FH Wels, ausgestattet mit einem Mehrgasmessgerät, wurde in eine simulierte Gefahrenzone geschickt, um dort Messungen durchzuführen. Die Daten wurden in Echtzeit an das neue Einsatzleitfahrzeug übermittelt, wo sie gemeinsam mit den Lagebildern der Drohne ausgewertet wurden. Durch diese Kombination konnten die Einsatzkräfte ein präzises Lagebild erstellen – inklusive Wärmebilddarstellung, Gaswerten und Positionsdaten des Roboters.

„Das Zusammenspiel von Drohne, Roboter und unserem neuen Einsatzleitfahrzeug hat gezeigt, wie schnell und zuverlässig heute ein umfassendes Lagebild erstellt werden kann“, erklärt Raimund Edlinger von der FH Wels. „So lassen sich Gefahrenbereiche künftig deutlich sicherer und effizienter erkunden.“

Auch Clemens Stöger, Projektleiter des neuen ELF bei der Feuerwehr Wels, zieht eine positive Bilanz: „Es war uns wichtig, das Konzept des neuen Einsatzleitfahrzeugs unter realen Bedingungen zu testen. Die Übung hat gezeigt, dass die Kommunikation zwischen den Systemen hervorragend funktioniert und das ELF als zentrale Informationsplattform wertvolle Unterstützung für die Einsatzleitung bietet.“

Bei der Übung konnte dank der Live-Übertragung der Messdaten rasch erkannt werden, dass die simulierte Flüssigkeit Dämpfe entwickelte, die wesentlich schwerer als Luft waren. Die Analyse über den MPS-Sensor ergab schließlich, dass es sich um „schwere Gase oder Dämpfe“ handelte – also um brennbare Gase oder Dämpfe, die sich aufgrund ihres höheren Molekulargewichts in Bodennähe ansammeln. Da Benzin kein Reinstoff, sondern ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen ist, entstehen ab drei Kohlenstoffatomen pro Kohlenwasserstoff-Molekül schwerere Dämpfe. Solche Erkenntnisse sind für die Einsatzleitung entscheidend, um Gefahrenmomente rasch zu erkennen und die richtige Taktik festzulegen.

Die Übung hat eindrucksvoll gezeigt, dass Forschung, Technik und Einsatzpraxis bei der Freiwilligen Feuerwehr Wels Hand in Hand gehen – und dass die Feuerwehr Wels gemeinsam mit der FH Wels auf dem richtigen Weg ist, moderne Technologien gezielt für mehr Sicherheit im Einsatz zu nutzen.

Kommandant Roland Weber betont abschließend:
„Die Feuerwehr Wels wird somit einmal mehr ihrem Ruf als innovative Einsatzorganisation gerecht und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit bei noch kommenden Projekten in der Zukunft.“

Fotos: FF Wels